Bundeswehr und Reservistenverband laden nach Mönchengladbach ein

Ein Termin, den sich Militärinteressierte unbedingt vormerken sollten: Am Samstag, 2. Oktober 2021, findet rund um das Schloss Rheydt in Mönchengladbach ein „Tag der Begegnung mit der Bundeswehr“ statt. Parallel dazu läuft der „37. Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf“.

„So kompliziert war die Vorbereitung noch nie“, sagt Hauptmann der Reserve Markus Stops (41), der den IMM bereits zum vierten Mal ehrenamtlich leiten wird. „Aber wir wollen Brücken bauen zwischen den Nationen“, betont Stops, der im Zivilberuf als Produktionsleiter in einem mittelständigen Unternehmen für Stromversorgungssysteme tätig ist.  „Deshalb sind wir Mitglieder der Reservistenverbands-Kreisgruppe Niederrhein, gemeinsam mit dem Landeskommando in Düsseldorf, allen Widrigkeiten zum Trotz fest entschlossen, unseren lange geplanten Wettkampf und den Öffentlichkeitstag am 2. Oktober durchzuführen. Und wir hoffen an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr auf viele Besucher im und um das attraktive Wasserschloss.“

Auf die Besucher wartet also nicht nur ein spannender Wettkampf, sondern auch ein buntes Rahmenprogramm mit der Vorführung von Uniformen aus 66 Jahren Bundeswehr-Geschichte und historischen Militärfahrzeugen bis hin zur Vorstellung eines modernen Flugfeldlöschfahrzeugs, das Brände mit tausenden Liter Wasser pro Minute bekämpfen kann. Wer möchte, kann mit dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr ins Gespräch kommen. Es besteht aus freiwilligen Mönchengladbacher Reservisten, die monatelang in Amtshilfe das Gesundheitsamt im Kampf gegen das Virus unterstützt haben. Oder mit Mitgliedern der Bundeswehr-Sportfördergruppe Köln sprechen, die sich mit ihren Spitzensportlern auf olympische Disziplinen konzentriert und vielleicht sogar einige Medaillen aus Tokio präsentiert.

Auch der neue Rettungshubschrauber soll hier erstmals landen. „Wir beabsichtigen, die ganze Leistungsbreite unserer aktiven Bundeswehr und von uns Reservisten darzustellen“, betont der Leitende. Das Landeskommando habe aktuell Flutopfern geholfen und war auch in der Corona-Krise vielfältig aktiv. Die Fallschirmspringer, die erwartet werden, gehören zur Luftlandebrigade 1 in Saarlouis. Sie bildete das Evakuierungskommando aus Kabul.

36 Jahre lang ist der Internationale Mönchengladbacher Militärwettkampf zuverlässig ohne Unterbrechung durchgeführt worden, selbst als unmittelbar nach der US-Terrorkatastrophe am 11. September 2001 extrem hohe Sicherheitsvorkehrungen nötig wurden. Dann brach jedoch die Pandemie aus und sorgte erstmals in der langen IMM-Erfolgsgeschichte für eine vorläufige Absage. Auf diese Zwangspause nimmt auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrem neuen Grußwort Bezug: „Die Corona-Pandemie zwang uns im vergangenen Jahr, auf vieles zu verzichten – so auch auf den Internationalen Mönchengladbacher Militärwettkampf. Umso mehr freue ich mich, dass der älteste regelmäßig stattfindende Vielseitigkeitswettkampf in diesem Jahr wieder zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Europa, Asien und den USA zusammenbringt, die mit Sportsgeist und in guter Kameradschaft um die Medaillen kämpfen – das schafft Verbundenheit und Vertrauen“, schreibt die Ministerin, die in der Tradition ihrer Vorgänger wieder den Siegerteller stiften wird.

Im Innenhof lädt die Bundeswehr zu ihrer legendären Erbsensuppe ein – wer Appetit mitbringt, tut dies für einen guten Zweck. Denn die Hälfte der freiwilligen Spenden geht an den Förderverein „Insel Tobi“, der sich um unheilbar kranke Kinder kümmert und ihren Eltern eine Auszeit von der kraftraubenden Rund-um-die Uhr-Betreuung ermöglicht. Die andere Hälfte erhält das Bundeswehr-Sozialwerk.

Was aber genau an diesem Samstag umgesetzt werden kann, vermag Stops nicht sicher vorherzusagen. „Wir müssen natürlich auch die Corona-Entwicklung im Blick halten.“ Die Pandemie dünnt sicherlich das übliche internationale Teilnehmerfeld des IMM etwas aus, immerhin haben sich 45 Teams aus Dänemark, Großbritannien, Deutschland, den USA und den Niederlanden angemeldet, worauf wegen der Pandemie-Auflagen niemand zu hoffen gewagt hatte. Und noch ist nicht Meldeschluss. Die Veranstalter versprechen, so flexibel wie möglich zu sein.

Soldaten, Polizeibeamte, Feuerwehrleute und Helfer von Rettungsorganisationen aus 23 Nationen haben bislang am IMM teilgenommen, darunter Soldatinnen und Soldaten aus Neuseeland, der Mongolei und Nepal. Die weiteste Anfahrt hatte beim letzten IMM rund um das historische Wasserschloss Rheydt mit 1800 Kilometer Autofahrt eine vierköpfige Mannschaft der Nationalgarde Lettlands, die weiteste Flugentfernung mit rund 8700 Kilometern ein Team Militärpolizisten aus Texas.

Der Besuch im Schloss Rheydt soll sich für Zuschauer jeden Alters lohnen, wobei der Eintritt natürlich frei sein wird. Eine Siegerehrung im Innenhof des Schlosses soll den IMM am Abend abschließen. Markus Stops betont daher: „Den Samstag, 2. Oktober 2021, sollten sich alle unbedingt im Terminkalender eintragen!“ Er empfiehlt aber, sich kurzfristig auf der Internet-Seite imm-bundeswehr.de zu informieren, ob und welche Corona-Auflagen es an diesem Wochenende geben könnte.

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