Schluss mit dem Papierkrieg: Die Bundeswehr bietet ihren Reservistinnen und Reservisten, die zur Dienstleistung herangezogen werden, zukünftig die Möglichkeit, zustehende finanzielle Leistungen nach dem Unterhaltssicherungsgesetz (USG) digital mit der neuen „USG-Online App“ zu beantragen: per Smartphone, dem Tablet oder dem heimischen PC, was schon bald zeitgemäß den früheren bürokratischen Aufwand bis hin zu Fotokopier- und Portokosten und den Gang zum Briefkasten ersparen wird. Jetzt gaben der Vizepräsident des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw), Generalmajor Gunter Schneider, die Vizepräsidentin des BAPersBw, Generalarzt Dr. Nicole Schilling, und der Geschäftsführer der BWI GmbH, Martin Kaloudis, den Startschuss für die neue App.
Für die Dauer eines Reservistendienstes ruht das zivile Arbeitsverhältnis. Es lebt erst danach mit allen Rechten und Pflichten wieder auf. Aber in der Zwischenzeit muss der Bund als Dienstherr für die Sicherung des Einkommens der Herangezogenen sorgen. Darum kümmert sich seit 2015 zentral für die gesamte Bundeswehr das Referat PA 1.2 in Düsseldorf. Seitdem gab es bereits etliche Erleichterungen und Vereinfachungen bei den Anträgen, bislang aber immer noch mit auszufüllenden Formularen in Papierform. Innerhalb eines Jahres und nach kurzer Testphase hat das BAPersBw zusammen mit der BWI, dem IT-Systemhaus der Bundeswehr, die App entwickelt – mit USG-Online wird erstmalig ein vollständiger Antragsprozess des Personalmanagements digital ermöglicht.
Im August 2019 wurde erstmals über diese Idee berichtet, viele Arbeit floss in die Umsetzung, und nun hat der Rollout der USG-Online App begonnen, die ab sofort in den App Stores heruntergeladen werden kann. Im Webbrowser ist die Anwendung unter usg-online.bundeswehr.de zu finden. Bei erstmaliger Anmeldung ist ein Zugangscode erforderlich, den die Reservistendienstleistenden auf dem Postweg erhalten. Zunächst erhalten Reservisten aus dem Saarland, bei denen eine Dienstleistung ansteht, diesen Zugangscode. Bis zum Ende des Jahres soll schrittweise allen Reservisten in Deutschland der Zugangscode zugesandt werden, sobald sie zu einer Dienstleistung herangezogen werden.
Und so geht es: Nutzer geben bei erstmaliger Nutzung nur einmal ihre persönlichen Daten in die App ein. Diese Daten bleiben gespeichert und müssen bei Folgeanträgen nicht erneut eingegeben werden. Anschließend können notwendige Dokumente als Foto oder als PDF -Datei hochgeladen und abschließend der Antrag mit einem Klick gestellt werden. Neben der anwenderfreundlichen, einfachen Antragstellung, wurde bei der Programmierung der App, so betonen die Verantwortlichen, besonders viel Wert auf die Sicherheit der persönlichen Angaben gelegt, vor allem bei sensiblen Daten wie Familienstand, Geburtsdatum oder der Bankverbindung. Generalarzt Dr. Nicole Schilling betont: „Dass wir digitaler denken müssen, sollte spätestens seit der Etablierung von Künstlicher Intelligenz in unserem Alltag jedem Arbeitgeber bewusst sein. Mit der App setzt das BAPersBw ein deutliches Zeichen für das Etablieren moderner Qualitätsstandards in der Bundeswehr.“
(Beitragsbild: PIZ Personal/Andreas Metka)