Luftverteidigung neu denken – Ministerium macht Vorschlag

Das Bundesministerium der Verteidigung hat dem Parlament heute, 24. März, einen fachlichen Vorschlag zur zukünftigen Ausrichtung der „bodengebundenen Luftverteidigung“ vorgelegt.
Danach ist in einem ersten Schritt beabsichtigt, ab 2023 die Modernisierung des Systems „Patriot“ vorzunehmen. Damit werden die bestehenden Fähigkeiten in der Raketenabwehr zunächst bis 2030 sichergestellt. Darüber hinaus werden in einem zweiten Schritt bis spätestens 2026, neue Fähigkeiten in der mobilen Flug- und Drohnenabwehr aufgebaut. Dies soll durch eine Erstbefähigung des Luftverteidigungssystems für den Nah- und Nächstbereichsschutz (LVS NNbS) geschehen. Damit ist beabsichtigt, das veraltete, qualitativ und quantitativ unzureichende leichte Flugabwehrsystem OZELOT zu ersetzen.

Für dieses Vorhaben bieten sich ein hohes Kooperationspotential in Europa an. Neben einer Partnerschaft mit den Niederlanden, mit welchen wir bereits intensiv im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung im Projekt APOLLO unterwegs sind, wären auch Beschaffungs- bzw. Nutzungskooperationen mit weiteren EU- und NATO-Partnern denkbar. Damit fördern wir den Aufbau einer europäischen Drohnen- und Flugabwehr.
Zum Hintergrund teilte das Ministerium ergänzend mit: Die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, hat in der 194. Sitzung des Bundestages am 25. November 2020 die Vorlage einer Entscheidungsmatrix zur bodengebundenen Luftverteidigung angekündigt. Im Positionspapier „Gedanken zur Bundeswehr der Zukunft“ vom 9. Februar 2021 wurde für März 2021 eine umfassenden Bewertung dieses Themas prognostiziert.
Nunmehr hat das Bundesministerium der Verteidigung eben diese Gesamtschau zur bodengebundenen Luftverteidigung durchgeführt. Dabei wurde die Bedrohungslage aus der Luft analysiert und den bestehenden Fähigkeiten in diesem Segment gegenübergestellt. Im Ergebnis sind die Abfangschichten der Luftverteidigung (Raketenabwehr, Flugabwehr und Drohnenabwehr) zu einem effektiven Gesamtsystem zu verschmelzen und weiterzuentwickeln. Ziel ist der bruchfreie Erhalt und die schrittweise Modernisierung des Gesamtsystems der bodengebundenen Luftverteidigung.
Diese Überlegungen wurden in einer Entscheidungsmatrix zusammengefasst , ausgewertet und mündeten in einem fachlichen Vorschlag, der hiermit vorgestellt wird.

Zum Foto:
Drohnen jeder Art stellen eine relativ neue Bedrohung aus der Luft dar, auf die reagiert werden muss. Unser Bild zeigt eine Vorführung vor internationalem Fachpublikum bereits 2006 in Hammelburg, hier mit einer Aufklärungsdrohne. Foto: Helmut Michelis

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