Capitano Maurice – Maurice Laaß im Gespräch zu Instagram

Der 29 jährige Oberleutnant zur See Maurice Laaß betreibt einen sehr erfolgreichen Auftritt auf Instagram- wir sprachen mit ihm über die Herausforderungen des Social Media Kanals.
Herr Laaß, Sie gelten als der erfolgreichste Instagrammer der Bundeswehr (381.000/ Bundeswehr 378.000 Follower)- haben Sie mehr weibliche, oder männliche Follower?
Vorweg möchte ich klarstellen, dass es sich bei meinem Account um einen reinen Privataccount handelt, dementsprechend kann ich nicht der erfolgreichste Instagrammer der Bundeswehr sein, da ich nicht für die Bundeswehr blogge, noch von ihr dafür bezahlt werde. Ich betreibe meinen Account aus überzeugter Leidenschaft und lasse Menschen aus aller Welt an ihr teilhaben. 
Derzeit habe ich 54% weibliche und 46% männliche Follower.

Sie stellen deutlich heraus, dass Sie Marine-Offizier sind, wie kommt das bei Ihren Followern und auch anderen Usern, die Ihre Posts sehen an?
Die Einbindung meines Berufes ist nur ein Teilaspekt meines Kanals. Diejenigen die mir von Beginn an folgen, wissen, dass ich in meinem Nautikstudium angefangen habe über meine sportlichen Erfolge als Athlet in der International Federation of Bodybuilding and Fitness (IFBB) zu bloggen. In dem Verband hat übrigens auch Arnold Schwarzenegger seiner Zeit Wettkämpfe ausgetragen. Dadurch, dass ich in meiner ersten Saison Deutscher Meister geworden bin, stand mir die Tür zur internationalen Bühne offen. Dort habe ich es bis unter die Top5 der Europameisterschaft geschafft. Parallel dazu habe ich über das Studium an sich gebloggt und erklärt was die Ausbildung zum angehenden Kapitän beinhaltet. Ich habe festgestellt, dass dies vor allem für junge Menschen interessant ist, welche kurz vor ihrem Schulabschluss stehen und sich versuchen über die sozialen Medien hinsichtlich ihres ihnen bevorstehenden Berufsweges zu informieren. Zu der Zeit entstand auch mein heutiger Accountname „capitano.maurice“ und ich habe begonnen die Menschen die mir folgen nicht mehr als bloße „Follower“ zu sehen, sondern als „meine Crew“. 
Mein Studium im Bereich der Nautik habe ich letztes Jahr abgeschlossen, in meiner Bachelorarbeit habe ich die mögliche Einführung eines Voyage Management Systems in der Deutschen Marine näher untersucht. Meine Arbeit stieß auf durchweg positive Resonanz und wird nun weiter fortgeführt.
Wie Sie sehen steckt mehr hinter meinen Bildern, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Dies ist jedoch der Tatsache geschuldet, dass soziale Medien nunmal oberflächlich sind, dessen bin ich mir stets bewusst.
Wie Sie in den Kommentaren unter meinen Posts sehen können, bekomme ich ausschließlich positives Feedback dafür, dass ich meinen Lifestyle teile und dabei authentisch bleibe.

Als Oberleutnant zur See sind Sie auch im Einsatz und fahren zur See, was ist Ihre Tätigkeit an Bord?
Meine A-wertige Zeit ist geprägt durch die Navigation. Dementsprechend wurde ich auf meinen bisherigen Einheiten (LÜBECK und HAMBURG) als Zweiter Navigationsoffizier eingesetzt, mit einem kurzen Ausflug im Bereich des Operationsdienstes.
Durch meinen Wunsch mittelfristig in die Logistik zu wechseln, befinde ich mich nun auf einem unserer Einsatzgruppenversorger und bekleide auch hier den Dienstposten des Zweiten Navigationsoffiziers.
Meine Aufgaben hinsichtlich des Dienstpostens bestehen darin, dem Navigationsoffizier zuzuarbeiten. Die Reiseplanung, Einlauf- sowie Auslaufberatungen, Ausbildung der Truppen und natürlich das Führen der Brückenwache im Seebetrieb, gehören zu meinen Hauptaufgaben als „IINO“. Daneben habe ich wie jeder Andere an Bord auch, meine Nebenaufgaben. In meinem Falle bin ich an Bord der Ansprechpartner, wenn es um das Thema Presse und Sport geht.
Kürzlich waren Sie in Strausberg zum Lehrgang, werden Sie sich zukünftig mehr im Bereich der InfoA für die Bundeswehr betätigen?
Ich habe mich bereits vor dem Lehrgang für die Öffentlichkeitsarbeit interessiert, auf dem Lehrgang habe ich mein Interesse an der InfoA festigen können. Jedoch hat dies nichts mit meinem Kanal auf Instagram zu tun. In der Hinsicht muss man deutlich trennen, auch wenn dies den ein oder anderen schwerfallen mag. Ob ich mich zukünftig mehr in diesem Bereich betätigen werde, kann ich Ihnen leider nicht beantworten, denn über Bedarf und Eignung entscheidet bekanntlich das Personalamt. Mein Fokus liegt zunächst darin, Erfahrung auf dem Einsatzgruppenversorger zu machen, um anschließend an den Logistiklehrgang in Garlstedt teilzunehmen.
Vielen Dank.
(Beitragsbilder: Postbeutelmanöver, Laaß)

3 Kommentare zu „Capitano Maurice – Maurice Laaß im Gespräch zu Instagram“

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