Die Entscheidung ist gefallen: Das Verteidigungsministerium kauft 18 Hubschrauber des Typs Leonardo AW169M, die Beschaffung erfolgt in Kooperation mit Italien und beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gab die Entscheidung am Montag bekannt: „Wir kaufen mit diesem Hubschrauber ein hocheffizientes und modernes Gerät, das nicht nur der Sicherheit unserer Soldaten dient, sondern der Sicherheit der gesamten Bevölkerung. Wir investieren damit in die Sicherheit Österreichs.“
Gegenwärtig betreibt das österreichische Bundesheer etwa zwanzig Hubschrauber des Typs Alouette III, die Ende der 1960er Jahre von Frankreich erworben wurden. Diese Hubschrauber, die zum Fliegerregiment 2 mit Sitz in Aigen im Ennstal gehören, sollen demnächst ersetzt werden. Zu diesem Zweck hat das österreichische Verteidigungsministerium drei mögliche Optionen untersucht: den AW169M des italienischen Herstellers Leonardo, den Bell 429 GlobalRanger des amerikanischen Herstellers Bell Textron und den H145M SK von Airbus Helicopters, dessen Bewerbung von Deutschland verteidigt wurde.
Von den betrachteten Flugzeugen war die Leonardo nicht a priori das preiswerteste. Laut einer zivilen Datenbank würden die Kosten für eine Flugstunde mit einer Bell 429 etwa 800 EUR, mit einer H145 1.000 EUR und mit einer AW169 1.300 EUR betragen.
Die Leistung war ein wichtiges Element bei der Wahl des österreichischen Heeres. „Der AW169M ist besonders leistungsstark und daher perfekt für den Einsatz im Gebirge geeignet. Seine Avionik ermöglicht es, nachts oder bei schlechtem Wetter zu fliegen. Dieser Hubschrauber verfügt über eine Reihe von Merkmalen, die es ermöglichen, ihn für ein breites Spektrum von Einsätzen (Transport, Luftaufklärung, Waldbrandbekämpfung usw.) zu nutzen“, so Tanner.
Doch über den technischen Aspekt hinaus war der entscheidende Faktor die Aussicht auf eine breite Zusammenarbeit zwischen dem österreichischen Bundesheer und den italienischen Streitkräften, die etwa 100 AW-169 bestellt haben.
Die ersten AW-169M sollen bis Mitte 2022 an Österreich ausgeliefert werden, wenn die Vertragsverhandlungen innerhalb der nächsten sechs Monate abgeschlossen werden. Sie werden somit die S70 Blackhawk-Hubschrauber ergänzen, von denen drei weitere von Wien bestellt wurden.
(Beitragsbild: Bundesheer)